Ministerialdirektor Dr. Uwe Lahl in Meckesheim
Schließung der Bahnübergänge und aktuelle Schließzeiten der Bahnschranken wurden thematisiert.
„Dann machen wir doch den finalen Knoten dran”, zumindest was die förderliche Weiterbehandlung der angesprochenen Themen im Landesverkehrsministerium betrifft. Das war das Resümee von Ministerialdirektor Dr. Uwe Lahl, der zusammen mit dem Grünen Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein dem Bahnhof in Meckesheim einen Besuch abstattete. Angesprochen wurden die häufigen und langen Schließzeiten der Bahnschranken, die für viel Unmut sorgen.
Zur Lösung des Problems sei in einer Kreuzungsvereinbarung mit der Deutschen Bahn bereits festgelegt, eine Unter- oder Überführung zu bauen und dafür zwei der schienengleichen Bahnübergänge zu schließen, berichtete Bürgermeister Maik Brandt. Der Gemeinderat habe sich für eine Straßenunterführung ausgesprochen, und der Rhein-Neckar-Kreis, der für die betroffene Oberhofstraße zuständig sei, habe grünes Licht für das Vorhaben gegeben. Derzeit würden Planungsvarianten überprüft und eine europaweite Ausschreibung vorbereitet. Mit einer Fertigstellung werde im Jahr 2030 gerechnet, so die Aussage von Kreisrat Brandt. Lahl überbrachte als positive Botschaft, dass die Förderbedingungen für solche Eisenbahnkreuzungsmaßnahmen derzeit günstig seien: Die Hälfte der Kosten trägt der Bund, ein Drittel die Deutsche Bahn als Netzbetreiber, der Rest kommt von Land. Das ist der Gemeinde bereits bekannt, und sie weiß auch, dass sie die wichtige Verkehrsanbindung für Fußgänger und Radfahrer aus eigenen Haushaltmitteln aufbringen muss, fügte der Bürgermeister hinzu.
Katzenstein brachte als weiteres Thema die Beschleunigung der S-Bahn ins Gespräch, die mit ihren Linien S5 und S51 den Bahnhof Meckesheim anfährt. Das Angebot werde ab dem kommenden Fahrplanwechsel mit mehr Zügen und kürzerer Taktung verbessert, kündigte Lahl an. Auch mehr Qualität bei der Fahrzeug- und Personalausstattung werde angestrebt. „Damit der S-Bahn-Takt seltener aus dem Tritt kommt“, wurden viele kleinere und größere Maßnahmen genannt, die Schwachpunkte im Angebotsplan vermeiden sollen. Eingesetzt dafür haben sich Jürgen Hess von der Bürgerinitiative Verkehrsforum 2000, Markus Kempf von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, Jens-Jochen Roth vom Arbeitskreis Nahverkehr Sinsheim und Alex Riederer, Gemeinderat (Grüne)in Sinsheim, die beim Vor-Ort-Termin ebenfalls anwesend waren.
Insbesondere wird eine zweigleisige Gleisführung in Richtung Sinsheim vorgeschlagen. Diese solle bei der Planung der künftigen Bahnüberführung mitbedacht werden, hieß es. Angeregt wurde eine Auftaktveranstaltung mit allen Beteiligten: „Machen wir die Sache fix“, sagte Lahl; „und lassen die Chance nicht verstreichen, die Lebensqualität Aller zu verbessern.“
Text | Foto: Inge Hanselmann
Bild zur Meldung: (v.l.): Jens-Jochen Roth, Alex Riedinger, Markus Kempf, Jürgen Hess, Hermino Katzenstein, Bürgermeister Maik Brandt und Dr. Uwe Lahl, Ministerialdirektor im Landesverkehrsministerium.